Strom- und Fernwärmekosten steigen

Aufgrund der Ukraine-Krise und der daraus resultierenden Entwicklungen am Energiemarkt sowie der Einführung gesetzlicher Umlagen sind die Gemeindewerke Rülzheim gezwungen, die gestiegenen Preise und Umlagen an die Verbraucher weiterzugeben.
Die Gemeindewerke Rülzheim beziehen Erdgas und wandeln es im Blockheizkraftwerk sowohl in Strom als auch in Fernwärme um, weshalb beide Kundengruppen von der Erhöhung betroffen sind. Die Umlagen werden nach einem Berechnungsschlüssel auf die Fernwärme- und Stromerzeugung umgelegt und den Kunden ab 1. Oktober bzw. 1. November 2022 in Rechnung gestellt.
Zum Preisblatt Strom-Grundversorgung Privat ab 01.11.2022 (PDF)
Zum Preisblatt Strom-Grundversorgung Gewerbe ab 01.11.2022 (PDF)
Zum Informationsblatt Fernwärmetarif ab 01.10.2022 (PDF)
Hinzu kommt, dass die Kostensteigerung beim Erdgaseinkauf ab dem 1. Januar 2023 zu erheblichen Preissteigerungen bei den Fernwärme- und Strompreisen führen, weshalb die Gemeindewerke diese separat anfordern müssen. Die entsprechenden Benachrichtigungen werden den Kunden Mitte November zugehen.
Konkret bedeutet das für die Fernwärmekunden, dass sich für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit 20 Megawattstunden der Jahresverbrauch ab 1.1.2023 von 2.750 Euro auf 6.000 Euro gegenüber 2022 erhöht. Der monatliche Abschlagsbetrag ändert sich bei elf fälligen Abschlägen von 250 Euro auf 550 Euro.
Für die Stromkunden ergibt sich für einen Drei-Personen-Haushalt im Tarif der Grundversorgung mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr eine Steigerung der Stromkosten ab 1.1.2023 von rund 95 Prozent gegenüber 2022, also einem Rechnungsbetrag von ca. 2.150 Euro jährlich statt rund 1.100 Euro. Der monatliche Abschlagsbetrag ändert sich bei elf fälligen Abschlägen von 100 Euro auf 195 Euro.
Nach Einschätzung von Werkleiter Jürgen Trauth ist zu erwarten, dass die Energiekosten mittelfristig hoch bleiben werden. Das sei für die Kunden der Gemeindewerke Rülzheim bedauerlich, spiegele aber die Entwicklung des gesamten Energiemarktes wider, so Trauth.
Für Menschen, die durch die deutlich gestiegenen Preise Schwierigkeiten haben, ihre Rechnung zu bezahlen, wird es individuelle Lösungen geben, so Ortsbürgermeister Reiner Hör: „Wir bedauern sehr, dass wir die immense Preissteigerung an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben müssen. Die Gemeindewerke müssen wirtschaftlich arbeiten, daran führt kein Weg vorbei. Dennoch versuchen wir alles, um denjenigen, die diese Entwicklung in Existenznöte bringt, zu helfen. Das ist unsere Pflicht.“
Es ist absehbar, dass die Preisanpassung für das Gemeindewerk Hördt zum 1.1.2023 erfolgen wird. Letztlich entscheidet der Gemeinderat auf Basis einer Kalkulation der Werksverwaltung über die Höhe der Preisanpassung. Genauere Informationen erhalten die Kunden zu gegebener Zeit.
Die Mitarbeiter des Energiecenters stehen den Bürgern für Fragen gerne zur Verfügung. Das Energiecenter stellt sich für die nächste Zeit auf einen deutlich erhöhten Kundenkontakt ein, weswegen es zu Wartezeiten kommen kann. Hierfür bittet das Energiecenter um Verständnis.